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Wissenswertes: Kichererbsen - seit Urzeiten angebaut

Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.

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Wer an Kichererbsen denkt, der hat oft Bilder von Hummus oder Falafel vor Augen, oder aber Gerichte aus der indischen Küche, wie etwa als Bestandteil eines Currys – wie etwa im PARK, wo ein leckeres Gemüsecurry mit Garam Masala serviert wird.

Geschichtlich gesehen, ist die Kichererbse eine der ältesten von Menschen kultivierten Pflanzen. Historiker gehen dabei von einem Ursprung im damaligen Gebiet des fruchtbaren Halbmonds aus, was etwa dem Gebiet zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris entspricht. Einige Funde aus Jericho wie auch der Türkei weisen darauf hin, dass die Kichererbse bereits ungefähr 5‘500 v.Chr.  angebaut wurde, wenn nicht sogar noch früher. Aus Griechenland sind Funde aus der Spät-Steinzeit bekannt, und spätestens seit der Bronzezeit gehören Kichererbsen im gesamten Mittelmeerraum zu den angebauten Hülsenfrüchten.

Im Mittelalter finden sich vor allem Belege in Pflanzenbüchern. So etwa listet Karl der Grosse (um 800 n.Chr.) die Kichererbse in seinem Capitulare de vilis auf und beschreibt, wie sie im jeweiligen Gebiet angebaut werden. Auch Hildegard von Bingen, bekannt für ihre Kenntnisse zu Kräutern und Heilpflanzen, beschreibt die Kichererbse in ihren Schriften, wobei sie diese als angenehme Speise und als Mittel gegen Fieber beschreibt.

Ab etwa dem 18. Jahrhundert gibt es in Deutschland Belege, dass Kichererbsen als billigere Alternative zum aufkommenden Luxusgut Kaffee angebaut wurde – vor allem in Weinbergen und bis nach dem Ersten Weltkrieg. Danach verschwindet die Kichererbse aus dem Bewusstsein der Bevölkerung, vermutlich verdrängt von der in diesen Breitengraden einfacher anzubauenden Kartoffel.

Für die Kichererbse gibt es viele regionale Trivialnamen, wie etwa Chicher, Chichurra, Kicherkraut, Seker, und viele mehr. Allen gemein ist, dass sich der Name vom lateinischen cicer (dt. „Erbse“) ableitet, das möglicherweise einen Bezug zum hebräischen kikar (rund, rundlich) haben könnte. Die Erbse kichert keineswegs, der Name kommt daher, dass im Lateinischen das „C“ wie ein „K“ ausgesprochen wird, und damit cicer wie „kiker“. Mit der Zeit entwickelte sich „Kiker“ zu „Kicher“ weiter.

So gesehen, ist Kichererbse als Name eigentlich ein Pleonasmus, ein Wort mit redundanter Bedeutung, wenn man so will. Denn mit Bezug auf den lateinischen Ursprung, bedeutet es eigentlich „Erbsenerbse“.

Heute ist die Kichererbse als Nahrungsmittel weit verbreitet, vom gesamten Mittelmeerraum, über den Nahen Osten, bis hin zu Indien als weltweit grössten Produzenten, und Fernost sogar. Die Hülsenfrucht ist vielseitig einsetzbar – sei es püriert als Hummus, gebraten als Falafel, oder als Bestandteil von Salaten und Curries wie auch Eintöpfen. Oder geröstet sind Kichererbsen ein gesunder Snack.

Nur vom Verzehr der rohen Kichererbsen wird abgeraten, denn diese sind, wie die meisten Hülsenfrüchte, für den Menschen giftig. Erst beim Kochen bei über 70°C wird der enthaltene Giftstoff zersetzt und die Hülsenfrucht so für den Menschen geniessbar.

Na dann, guten Appetit beim Gemüsecurry im PARK!


Quellen:

https://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/320/original/kicherer.htm

https://toriavey.com/the-history-science-and-uses-of-chickpeas/ (Englisch)

 


11.05.2021

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