Restaurant PARK | Erholung in Restaurant und Seminar

Wissenswertes: Bärlauch - der wilde Bruder des Knoblauch

Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.

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Bärlauchcremesuppe PARK

Wenn im Frühling ein leichter Knoblauchduft durch den Wald weht, dann ist Bärlauch-Saison. Die früh austreibende Pflanze ist ein beliebtes Wildgemüse und mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt. Passend zur Saison könnt Ihr im PARK eine feine Bärlauchcremesuppe geniessen.

Der Bärlauch ist in fast ganz Europa heimisch, wobei sein Vorkommen stark von den Gegebenheiten abhängig ist - so reicht seine Verbreitung bis nach Kleinasien und dem Kaukasus, kommt aber kaum bis gar nicht in den immergrünen, mediterranen Regionen oder dem ungarischen Tiefbecken vor. Auch in Deutschland kommt er in unterschiedlichem Masse vor - so ist er z.B. in Hamburg auf der Liste vom Aussterben bedrohten Arten, während er dafür gerade im Süden besonders wächst.

Dabei bevorzugt Bärlauch schattige, feuchte und humusreiche Laub- und Auwälder, häufig in Gesellschaft von Ahorn, Esche, Eiche, Ulmen, aber besonders Buchen. Die Pflanze kann dabei den ganzen Waldboden bedecken, was gerade in noch nebelverhangenen frühen Morgenstunden für einen bezaubernden, magischen Anblick sorgt.

Bärlauch bedeckt Fläche im Sihlwald

Bis heute ist nicht genau nachvollziehbar, woher der Name Bärlauch sowie seine lateinische Bezeichnung Allium ursinum (frei übersetzt etwa “Bärenknoblauch”) genau kommen. Eine Theorie besagt, dass es sich darauf bezieht, dass Bären sich über die Knollen hermachen nachdem sie aus dem Winterschlaf erwachen; eine andere Theorie wiederum besagt, dass sich der Name auf das Sternbild Ursa major, den Grossen Bären, bezieht. Einzig belegbar ist, dass die Bezeichnung für den Bärlauch in vielen Sprachen einen Bezug zu Bären aufweist - so etwa in Englisch bear leek oder bear garlic, im Französischen ail d’ours, oder im Italienischen aglio orsino.

Als Heilpflanze war Bärlauch bereits in der Antike, und später auch im Mittelalter bekannt, und oft dem aus Südeuropa eingewanderten Knoblauch gleichgesetzt. Die beiden Pflanzen haben tatsächlich ähnliche heilende wie vorbeugende Wirkungen. Bärlauch war im Mittelalter als so nützlich angesehen worden, dass er von Kaiser Karl den Grossen sogar in dessen Landgüterverordnung Capitulare de villis unter den anzupflanzenden Nutz- und Heilpflanzen aufgenommen wurde.

Graphische Zeichnung einer Bärlauchblüte und dazugehörigem Blatt

Heute wird Bärlauch in der Volksmedizin gerne bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt, wie etwa bei Dyspepsien oder Blähungen. Daneben haben Studien gezeigt, dass Bärlauch gerade bei Arteriosklerose auch eine präventive Wirkung hat, ähnlich wie Knoblauch.

In der Küche sind dem Bärlauch keine Grenzen gesetzt. Er lässt sich gut als Ersatz für Knoblauch einsetzen, mit einem etwas milderen Geschmack, eignet sich aber auch gut für vieles anderes, z.B. als Bestandteil eines Risottos, oder eingearbeitet in Teig, für Gnocchi etwa.

In Basel findet sich Bärlauch an einigen Stellen, darunter bei der St. Albanskirche, oder in Wäldern. Beim Sammeln sei jedoch Vorsicht geboten, da Bärlauch immer wieder gerne mit Maiglöckchen oder ebenfalls früh austreibenden Herbstzeitlosen verwechselt wird. Wenn die Blätter nicht nach Knoblauch riechen, dann besser nicht einsammeln.

Da der Bärlauch in der Schweiz verbreitet vorkommt, gibt es zumindest in Basel und Umgebung keine gesetzlichen Regelungen zum Sammeln der Pflanze. Es macht aber Sinn, nicht mehr mitzunehmen als frisch zubereitet werden kann, um mehr Leuten eine Chance zu lassen.

Na denn, gutes Sammeln und guten Appetit!


Quellen:

https://naturschutz.ch/tipps/nachhaltig-leben/die-baerlauch-saison-hat-begonnen/102040

https://heilkraeuter.de/lexikon/baerlauc.htm


27.04.2021

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