Restaurant PARK | Erholung in Restaurant und Seminar

Wissenswertes: Marroni - Herbstlich fein

Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.

Auf der Website von Parterre Tangram findet Ihr noch mehr Informationen zu unserer sozialen Arbeit.


Genauso wie die verfärbten Blätter an den Bäumen, das kühlere Wetter, und warme Getränke gehört Marroni in der Schweiz zu dem was den Herbst ausmacht. Man kann sie frisch geröstet und noch warm an unzähligen Ständen in der Stadt kaufen, oder aber als feines Püree oder Vermicelles geniessen. Im PARK, umgeben von so vielen Kastanienbäumen, gibt es Marroni auch auf der Karte – in Form eines wunderbaren Marroni-Rotkraut-Strudels.

Vermutet wird, dass die in Europa bekannte Esskastanie, respektive Marroni, ursprünglich aus dem Raum des heutigen Kaukasus stammt. Es waren schliesslich die antiken Griechen, allen voran Alexander der Grosse und sein Heer, welche die Esskastanie schliesslich in den Mittelmeerraum brachten und hier heimisch machten. Dies spiegelt sich auch in der Namensherkunft wieder, so lässt sich das deutsche „Kastanie“ auf das Lateinische „Castanea“ und damit auf das Altgriechische „κάστανον“ (transkr.: „kástanon“) zurückführen. Es ist möglich, dass das altgriechische Wort wiederum auf den Ort Kastanea in Thessalien basiert, wo ungewöhnlich viele Kastanienbäume wachsen.

Der Name „Marroni“ kommt wohl vom italienischen „marrone“ auf Grund seiner braungefärbten Schale.

In der Antike war die Esskastanie auch tief in der Mythologie verankert – so war der Baum dem Gott Zeus geweiht, da die Frucht einen festen Platz in der Heilkunde und Ernährung der Antike eine wichtige Rolle spielte. Daneben gibt es unzählige Mythen um die Kastanie, wie etwa jene der Nymphe Nea in der römischen Mythologie, die sich nicht von Jupiter verführen lassen wollte und lieber den Freitod wählte. Aus Trauer und Reue verwandelte Jupiter sie daraufhin in einen anmutigen Baum, und gab ihr den Namen Casta-Nea, was in etwa „die keusche Nea“ bedeutete.

Und natürlich war die Esskastanie über lange Zeit ein verlässliches Grundnahrungsmittel im Mittelmeerraum, vor allem auf den vielen Inseln, wo eine auf Getreide basierende Landwirtschaft kaum möglich war – was ihnen u.a. den Namen „Brot der Armen“ einbrachte. Erst mit der Industrialisierung änderte sich vieles. Ganze Industrien holzten die weiten Kastanienwälder ab, und der Import aus den USA  setzte den Plantagen zusätzlich zu.

Heute sieht es für die europäischen Kastanienwälder wieder wesentlich besser aus, auch nicht zuletzt durch das neu gewonnene kulinarische Interesse an diesem uralten Nahrungsmittel. So ist ist sie glutenfrei, reich an wertvollen Kohlenydraten und anderen Nährstoffen, und auch vielseitig einsetzbar.

Zuguterletzt: Auf Sizilien, in der Nähe des Ätna, steht einer der bekanntesten und ältesten Kastanienbäume – die Kastanie der hundert Pferde. Der Name geht auf eine lokale Legende zurück, aber ihr bemerkenswerter Umfang ist belegt, der 1780 mit ganzen 57,9 Metern gemessen wurde.


Die Kastanie auf baumpflegeportal.de

 


10.11.2020

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