Pride Spotlight: Queerplanet

Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.

Auf der Website von Parterre Tangram findet Ihr noch mehr Informationen zu unserer sozialen Arbeit.


Als letzten Beitrag zum Pride Month möchten wir heute noch ein Spotlight auf eine Veranstaltung werfen, die aus der queeren Partyszene in Basel nicht mehr wegzudenken und wieder im Atlantis zu Hause ist – das Queerplanet.

Das Queerplanet als Veranstaltung geht auf eine Idee von Maggie Känel zurück, die sie zusammen mit einer Freundin hatte. Dabei engagiert sich Maggie seit langem als Aktivistin, erst als „klassische“ Frauenrechtlerin im Verein für Frauenrechte BL, und schliesslich im Vorstand des ehemaligen SchleZ (Schwullesbisches Zentrum) in Basel, weil ihr seit langem besonders LGBTIQ-Themen am Herzen liegen.

Für sie bestand klar das Bedürfnis nach einem eigenen Ort für LGBTIQ-Community, gerade weil es für die Community besonders wichtig ist, auch einmal unter seinesgleichen sein zu können. Aber natürlich auch einfach die Freude an Partys, an denen die Community zusammenkommen und mal abfeiern kann.

Die Suche nach einem geeigneten Lokal, wo sie das Queerplanet durchführen konnten, gestaltete sich schwierig. Nur wenige Clubbetreiber oder Wirte waren für LGBTIQ-Events in ihren Räumlichkeiten zu begeistern oder aber sie hatten Bedenken.

Schliesslich fand sich mit den damaligen Betreibern des Atlantis jemand, die das Potenzial der Veranstaltung erkannten und zusagten. So fand die allererste Ausgabe des Queerplanet 2007 im Atlantis statt. Kurz darauf gab es dort allerdings einen Pächterwechsel, und so musste man fürs Queerplanet einen neuen Ort suchen.

Den fanden sie schliesslich im Singerhaus. Aus dieser Zusammenarbeit ergaben sich viele legendäre Partys, an die wahrscheinlich heute noch viele Menschen gerne zurückdenken. Immerhin standen die Besucher damals teilweise bis zur Brasserie gegenüber an für Einlass.

Doch das Singerhaus ging schliesslich Konkurs aus verschiedensten Gründen, und so wanderte das Queerplanet als Veranstaltung ins Sud im Gebäude der ehemaligen Warteck-Brauerei. Die Partys dort waren ebenfalls legendär – sie reichten von Spezialpartys mit extra eingeladenen Künstlern bis hin zu Themenpartys, wie etwa den Sportpartys. Ein absolutes Highlight war das Jubiläum, an dem die 50. Party gefeiert wurde; das Sud war rappelvoll, und es traten verschiedenste Künstler auf, wie etwa Tara McDonald.

Nachdem es dort schliesslich ebenfalls einen Kurswechsel unter neuen Pächtern gab, fand das Queerplanet nun nach einem Abstecher ins Parterre One seine Heimat wieder im Atlantis – dort wo einst alles anfing. Im Januar 2020 wurde doch „die grösste Party des Jahres gefeiert“, bevor Corona weitere Ausgaben verhinderte.

Beim Queerplanet wird seit Anfang an House aufgelegt und alles was unter dieses Genre fällt. DJ Taylor Cruz heizt dabei regelmässig dem Publikum ein, aber auch verschiedene Guest DJs können sich abwechselnd am Pult beweisen. Bis heute hat sich dieses Konzept bewährt, und so hat das Queerplanet inzwischen ein treues Stammpublikum, aber auch jedes Mal neue Gäste, die zusammen abfeiern.

So sind auch die Partys bisher alle friedlich verlaufen, und waren auch immer stimmig vom Publikum her. Doch interessanterweise hat sich laut Maggie ein Trend ergeben – so finden sich beim Queerplanet mehr Männer* unter den Gästen, während in der ebenfalls von Maggie organisierten Veranstaltung Pump Up The Jam mehrheitlich von Frauen* besucht wird.

Bis bald am nächsten Queerplanet!


Vielen Dank an Maggie Känel für die Informationen zur Geschichte des Queerplanet!


02.07.2021

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